Familienministerin Paul will Fachkräfte abbauen

SPD-Politiker stellen sich gegen Landesregierung um Kitakollaps abzuwenden

Den Kita-Trägern geht es finanziell schlecht. 38 Prozent der kirchlichen Träger können die Personalkosten nicht stemmen. Um diese finanzielle Schieflage aufzufangen, schlägt Josefine Paul, Familienministerin für NRW vor, Fachkräfte zu reduzieren. Der Detmolder Landtagsabgeordnete und Familienpolitiker Dr. Dennis Maelzer (SPD) kritisiert die Ministerin scharf. Ihre Politik treibe den Kita-Kollaps weiter voran.

„Bereits jetzt fehlen in Nordrhein-Westfalen 110.000 Kita-Plätze“, sagt Maelzer.  „Das liegt an zu wenig Fachkräften in den Kitas. Sie können keine weiteren Kinder aufnehmen, weil das Personal fehlt. Der Vorschlag der Ministerin Paul, Fachkräfte zu reduzieren, verschärft das Problem. Zusätzlich werden Eltern belastet, denn so wird es noch häufiger zu Kitaschließungen kommen oder dass die Einrichtungen noch weniger Kinder aufnehmen können.“

Tarifflucht, Personalkürzungen und Insolvenz – vielen Kitaträgern geht die Puste aus. Jetzt haben Landesregierung und die Forschungsanstalt Prognos AG im Ausschuss für Familie, Kinder und Jugend zum Kinderbildungsgesetz berichtet. Die Botschaft ist deutlich: Die Kindertagesstätten sollen Fachkräfte reduzieren, um die Problene zu lösen. Das stellt für den Detmolder Dennis Maelzer, den familienpolitischen Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag, keine Alternative dar.

„Für Beruhigung in den Kitas sorgt der Bericht der Landesregierung zum Prognos-Gutachten nicht. Trägern, Eltern und Beschäftigten wird angst und bange“, sagt Maelzer. „Die Reduzierung der Fachkräfte ist keine Lösung – weder finanziell noch für die so bitter benötigten Kita-Plätze. Im aktuellen Kita-Jahr sehen sich die Träger mit Millionendefiziten konfrontiert, die sämtliche Rücklagen aufzuzehren drohen. Statt in den Kitas zu sparen, brauchen wir jetzt ein Millionenpaket, um sie zu retten.“

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