"Das Land NRW sollte sich ein Beispiel am Kreis Lippe nehmen"

Lippe führt auf eigene Faust präventive Tests in Kitas & Co. ein. Dafür setzt sich die SPD auch auf Landesebene ein. Doch die Regierung blockt dies bisher ab.

Kreis Lippe. Der Kreis Lippe startet am 15. Juni mit präventiven Corona-Tests für das Personal von Kitas, für Tagesmütter und -väter sowie für die Lehrer und Mitarbeitende an Förderschulen. Eine Maßnahme, um das Corona-Infektionsgeschehen im Blick zu behalten. "Das ist sehr gute Sache, an der sich das Land NRW ein Beispiel nehmen sollte", erklärt der SPD-Landtagsabgeordnete Dr. Dennis Maelzer, familienpolitische Sprecher seiner Fraktion.

Präventive Tests für das Personal von Kitas & Co. sind eine zentrale Forderung der SPD-Fraktion im Landtag. "Der Kreis Lippe setzt nun das um, was das Land NRW bisher verweigert. Stattdessen lässt es lieber 100.000 Tests ungenutzt", ärgert sich Maelzer. Aktuell laufe im Kreis Lippe die Abfrage an die entsprechenden Einrichtungen, um den Bedarf für diese freiwilligen Tests zu ermitteln. Der mobile Gesundheitsdienst des Kreises Lippe werde dann die Abstriche vor Ort nehmen. Der Kreis Lippe biete diese Tests an, obwohl eine Refinanzierung durch das Land oder die Krankenkassen nicht gesichert sei. "Ähnlich wie beim Erlass der Kitagebühren springt hier der Kreis Lippe in die Bresche und erledigt das, was eigentlich Aufgabe des Landes ist", sagt Maelzer. Anstatt solche Tests in ganz NRW sicherzustellen und die vorhandenen Kapazitäten auszuschöpfen, "verschickt das Land lieber Bastelsets für Masken an die Kitas, die die Erzieherinnen zusammenpuzzeln sollen. Ein absolutes Unding", kritisiert Maelzer.

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