Dennis Maelzer: „Das Kitasystem neu denken und handeln“

Die Landesarbeitsgemeinschaft der Arbeiterwohlfahrt NRW (AWO NRW) als großer Träger der Kinderbetreuung hat heute ein Konzept-Papier "Das Kitasystem neu denken" vorgestellt. Dazu erklärt Dennis Maelzer, Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag NRW für Familie, Kinder und Jugend:

„Die Arbeiterwohlfahrt bringt auf den Punkt, was außerhalb des NRW-Familienministeriums allen Beteiligten und Verantwortlichen klar ist: Wenn sich nicht endlich etwas tut, drohen bei den Kindertageseinrichtungen weitere Einschränkungen der Öffnungszeiten, Reduzierungen der Betreuungsplätze und Gruppen oder gar Kita-Schließungen. Dieser fatalen Entwicklung darf Familienministerin Josefine Paul nicht weiter tatenlos zusehen.

Wir brauchen in den Kitas mehr große Menschen für die Betreuung der Kleinen. Das können profilergänzende Kräfte sein, die dazu beitragen, dass sich das pädagogische Personal auf seine Aufgaben konzentrieren kann. Hier zeigt das AWO-Konzept auf, dass deutlich mehr möglich ist als der Einsatz von Kita-Helfern. Insbesondere im Verwaltungs- und kaufmännischen Bereich können zusätzliche Kräfte entlasten.

Für die pädagogischen Fachkräfte braucht es zudem Aufstiegsmöglichkeiten durch Funktionsstellen, beispielweise für Sprachbildung oder Inklusion. Das macht den Beruf attraktiver und stärkt die qualitative Profilbildung. Wichtig ist, dass eine Fachkräfteoffensive die Bemühungen flankiert, um zusätzliches pädagogisches Personal zu gewinnen. Auch eine vergütete Ausbildung ist wesentlich.

Das Land ist gefordert und muss zunächst mit einem Rettungspaket unter anderem die aktuellen Tarifsteigerungen ausgleichen. Denn ohne eine auskömmliche Finanzierung wird es zu deutlichen Qualitätsverschlechterungen, Gruppenschließungen und Insolvenzen kommen. Die Zeit des aggressiven Zuwartens in der Landesregierung muss jetzt enden – die Zeit des Handelns starten.“

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