Dennis Maelzer schreibt Brief an Glasfaser Nordwest wegen Arbeitsbedingungen
Der Ausbau des schnellen Internets geht in Deutschland voran. Jüngst haben sich aber die Berichte gehäuft, dass die Arbeiten zum Teil mit ausbeuterischen Bedingungen einhergingen. Der Landtagsabgeordnete Dennis Maelzer (SPD) aus Detmold hat nun der Glasfaser NordWest GmbH & Co. KG einen Brief geschrieben. Er äußert seine Sorgen über zu lange Arbeitstage und fehlende Pausen der Arbeiter beim Glasfaserausbau in Hiddesen und Heidenoldendorf.
Nachdem Bürger auf ihn zugekommen sind, bittet er das Unternehmen um Aufklärung. „Bürgerinnen und Bürger in meinem Wahlkreis haben beobachtet, wie Arbeiter von morgens 7 Uhr bis nach 19 Uhr gearbeitet haben“, berichtet Maelzer. Eine durchgehende Arbeitszeit von zwölf Stunden pro Tag sei nicht erlaubt. Als Landtagsmitglied zeige er sich zutiefst besorgt über diese möglichen Fälle von Arbeitszeitverstößen. Wenn die Bürger die Arbeiter ansprachen, gestaltete sich die Kommunikation meist schwierig, da die Menschen oftmals aus Süd- oder Südosteuropa kamen. „Die Sprachbarriere erschwert jedoch zusätzlich die Möglichkeit der Beschäftigten, sich Hilfe bei Behörden oder Gewerkschaften zu holen. Das unterstreicht die hohe Verantwortung der Arbeitgeber und Auftraggebenden.“
Wenn die Berichte, die den SPD-Politiker erreicht haben, zutreffend sind, wären dies aus seiner Sicht klare Verstöße gegen das Arbeitszeitgesetz. Solche Arbeitsbedingungen würden die Gesundheit und die Sicherheit der Arbeiter gefährden. Maelzer fragt daher die Glasfaser Nordwest, ob es über einen „Code und Conduct“ gegen ausbeuterische Arbeitsverhältnisse verfüge, dem sich auch Subunternehmen verpflichten müssten. Außerdem möchte Maelzer wissen, auf welche Art das Unternehmen überprüfe, ob Arbeitsbedingungen auf ihren Baustellen eingehalten werden und ob es eine Beschwerdestelle gebe, an die sich Bürger und Beschäftigte wenden könnten.
„Hier ist Transparenz gefragt. Deshalb fordere ich das Unternehmen auf, Informationen über Umgang mit den Arbeitsbedingungen und den Arbeitnehmerrechten zur Verfügung zu stellen.“ Die Bedeutung des Glasfaserausbaus für die Zukunft und die digitale Entwicklung sei für die Region wichtig. „Viele Menschen in meinem Wahlkreis wünschen sich den Ausbau der Glasfasertechnologie. Sie wollen aber auch faire Bedingungen für die Menschen, die für ihr schnelles Internet sorgen“, so Maelzer.