Dennis Maelzer: „Schutz vor sexualisierter Gewalt im Netz stärken: Kinder- und Jugendmedienschutz im digitalen Raum ernstnehmen“
Die Kinderschutzkommission des Landtags NRW hat sich in ihrer heutigen Anhörung mit dem Thema Kinder- und Jugendmedienschutz mit besonderem Schwerpunkt auf sexualisierte Gewalt und digitale Medien befasst. Etwa ein Viertel der 12- bis 13-Jährigen wurden bereits Opfer sexueller Gewalt im Netz. Beim sogenannten Cyber-Grooming suchen meist männliche Nutzer sexuellen Kontakt zu Kindern und Jugendlichen. Sie verwenden dafür Social-Media-Apps, Messenger-Dienste oder Online Games zur Anbahnung. Dennis Maelzer, familienpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag NRW:
„Kinder und Jugendliche müssen im digitalen Raum besser vor sexualisierter Gewalt geschützt werden. Sie sind in solchen Situationen besonders hilflos und benötigen direkte Hilfe. Anbieter müssen hier in die Pflicht genommen werden und ein entsprechendes Krisenmanagement anbieten. Dazu gehören beispielsweise Hilfe-Buttons und pädagogisch ausgebildete Moderatorinnen und Moderatoren, die unmittelbar eingreifen und unterstützen können. Eine stärkere Verpflichtung und klare Regulierungen in einem Jugendmedienschutzstaatsvertrag wären dafür ein gutes Instrument. So können wir den Kinder- und Jugendmedienschutz im digitalen Raum ernstnehmen.
Der Weg zur Hilfe muss dabei für Kinder leicht verständlich und auffindbar sein. Es ist wichtig, dass die Sprache dem Alter der Kinder und Jugendlichen angemessen ist und keine weiteren Ängste schürt. Außerdem gilt es die Möglichkeiten des technischen Kinder- und Jugendmedienschutzes zu verbessern. Oftmals existieren keine effektiven Mechanismen zur Altersprüfung. Anbieter könnten zudem abgegrenzte Kinder- und Jugendangebote schaffen, die inhaltsbasiert filtern und den Kontakt mit Fremden einschränken.
Ein weiterer wichtiger Schritt ist es, Medienkompetenz nicht nur an Kinder und Jugendliche, sondern auch auf die Eltern und das pädagogische Personal in den unterschiedlichen Bildungsbereichen zu vermitteln. Die Hauptverantwortung obliegt jedoch weiterhin den Anbietern. Sie müssen den Schutz der Kinder und Jugendlichen vor sexueller Belästigung im Netz weiter stärken.“