Eine warme Mahlzeit an der Schule darf nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen

Am Mittwochvormittag, 10. Dezember 2025, steht auf Wunsch der SPD-Fraktion der Bericht der Landesregierung „Mittagessen an sozial belasteten Schulen“ auf der Tagesordnung des Schulausschusses. Hierzu erklären Dilek Engin, schulpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Landtag NRW, und Dr. Dennis Maelzer, familienpolitischer Sprecher:

Dilek Engin:

„Es ist mittlerweile nur noch traurig, was für ein Schauspiel die Landesregierung veranstaltet. Kinder und Jugendliche verbringen den Großteil ihres jugendlichen Lebens in der Schule. Es gehört für uns schon rein aus Anstandsgründen dazu, dass allen Kindern und Jugendlichen eine warme Mahlzeit und eine ausgewogene Ernährung ermöglicht wird. Schließlich belegen Studien immer wieder, dass der Hunger den Lernerfolg und auch die Gewaltbereitschaft beeinflusst.

Wir sind eines der reichsten Länder der Welt und wir leisten uns diese extreme Ungleichheit vor allem bei unseren Kindern. Das Essen darf nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen. Die Ernährung von Kindern darf nicht von irgendwelchen stigmatisierenden Programmen abhängen, die die Kinder in zwei Klassen unterteilt.

Wir fordern seit langem ein kostenloses Mittagessen für alle Schülerinnen und Schüler ein, besonders aber für die Kinder an sozialindex-hohen Schulen. Und dort ohne eine Unterteilung in Kinder wohlhabenderer Eltern und Kinder von nicht so wohlhabenden Eltern. Kinder können nichts für ihre Herkunft. Sie müssen sich auf das Lernen konzentrieren und sie sollen eine möglichst unbeschwerte Kind- und Schulzeit erleben dürfen. Es muss endlich gehandelt werden!“

Dr. Dennis Maelzer:

„Die Situation ist in vielen Städten und Kommunen finanziell schon dramatisch genug. Das Thema Mittagessen und Verpflegung stellt immer wieder ein Problem für Schulen und Kitas dar und sorgt nach wie vor für Ungerechtigkeit und soziale Ungleichbehandlung. Die Rückmeldung der Landesregierung dazu zeigt einmal mehr: Handlungsbedarf sieht sie nicht. Verantwortung wird auf andere übertragen. Von ihrer eigenen will sie mit vereinzelten Progrämmchen wieder einmal nur ablenken. Die vollmundige Ansage aus dem Zukunftsvertrag von Schwarz-Grün, dass Kinder im Fokus stünden, gilt nur für pressetaugliche Fotos – nicht jedoch dafür, sich wirklich für alle Kinder im Land gleichermaßen einzusetzen.“

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