Fechenbach-Stiftung erinnert an jüdischen Journalisten

Erinnern an Fechenbach: Lena Volmert, stellvertretende Landrätin des Kreises Höxter, Landtagsmitglied Dr. Dennis Maelzer, Christ-Dore Richter, stellvertretende Detmolder Bürgermeisterin, Eric Volmert, stellvertretender Bürgermeister Warburg, SPD-Bundestagskandidat Dr. Ulrich Kros und Hans-Josef Held, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Höxter.

Detmold/Warburg. Die Felix-Fechenbach-Stiftung und die SPD haben dem vor 88 Jahren von Nationalsozialisten ermordeten Felix Fechenbach gedacht. An der Gedenkstätte im Kleinenberger Wald, nahe Scherfede, legte auch die stellvertretende Bürgermeisterin Christ-Dore Richter für die Stadt Detmold Blumen nieder. In Reden erinnerten der Geschäftsführer der Fechenbach-Stiftung, der lippische Landtagsabgeordnete Dennis Maelzer und Uli Kros von der SPD an das Schicksal des jüdischen Sozialdemokraten, Pazifisten und Journalisten des Detmolder Volksblattes.

Dennis Maelzer, Geschäftsführer der Felix-Fechenbach-Stiftung machte auf die wachsende Anzahl politischer motivierter Straftaten mit rechtsextremen Hintergrund aufmerksam. „Der rechte Terror ist auch heute unter uns“, erklärte der Detmolder Landtagsabgeordnete und erinnerte an die Mordserie des NSU, den Mord an Walter Lübcke und die rechtsextremen Anschläge von Hanau oder Halle. Seit 1990 seien mindestens 187 Menschen rechter Gewalt zum Opfer gefallen. Die größte politische Gefahr gehe noch immer vom Rechtsextremismus aus. Und wenn Querdenker die Corona-Pandemie als eine Verschwörung der Eliten und der Politik bezeichneten, um eine neue Weltordnung herbeizuführen, seien solche Erzählungen nah an Behauptungen einer „jüdischen Weltverschwörung“, wie sie in der Zeiten Fechenbachs die Runde machten.

Die Gedenkrede hielt der Nieheimer Ratsherr und Bundestagskandidat der SPD für den Kreis Höxter und das südliche Lippe, Uli Kros. Er erinnerte an das Wirken Fechenbachs als Journalist und Politiker, der mit „spitzer Feder“ gegen den Nationalsozialismus  geschrieben und mit „scharfer Zunge“ dagegen gesprochen hatte: „Hätten schon früh mehr Menschen wie Felix Fechenbach gedacht und dies auch gesagt und wären dafür eingestanden, dann wäre uns und der Welt bis 1945 millionenfaches Leid und Tod erspart geblieben.“

Kros hält es für wichtig, immer wieder Gegenprotest zu organisieren, wenn rechts gerichtete Parteien wie die AfD zu Kundgebungen aufrufen: „Eine Partei, deren Ehrenvorsitzender die Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten als Vogelschiss in der deutschen Geschichte abtut, darf man nicht einfach gewähren lassen.“

Anfeindungen habe er im Wahlkampf bereits erlebt. Ein offensichtlich rechts gerichteter Mensch habe ihm geschrieben: „Ihr Sozen wisst doch gar nicht, was Heimat ist.“ Er werde sich als Demokrat aber nicht verbieten lassen, sich für seine Heimat und das was, Heimat für ihn bedeute, stark zu machen. Dazu gehöre, dass der Umgang auch immer vom Respekt geprägt sei. „Nie wieder Krieg. Nie wieder Faschismus.“ Das sei auch eine Lehre aus dem Schicksal Fechenbachs.

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