Handyfreie Vormittage an allen Schulen in NRW

In der kommenden Plenarwoche bringt die SPD-Fraktion am Donnerstag den Antrag „Mehr Schutz- und Entwicklungsräume für Kinder und Jugendliche – Medialen Schutzraum an Schulen schaffen!“ in den Landtag ein. Darin fordert sie u.a., dass die private Nutzung von mobilen Endgeräten in und auf dem Gelände von Grundschulen grundsätzlich unzulässig sein soll, an weiterführenden Schulen das Leitbild eines handyfreien Vormittags durch einen entsprechenden Ordnungsrahmen etabliert werden soll und die Nutzung mobiler Geräte dann ausschließlich unterrichtlichen Zwecken dienen würde. Hierzu erklären Dr. Dennis Maelzer, Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag NRW für Kinder, Jugend und Familie, und Dilek Engin, schulpolitische Sprecherin:

Dr. Dennis Maelzer:

„Ständig schiebt die schwarz-grüne Landesregierung ihre eigene Verantwortung an die Kommunen und Träger vor Ort ab. Bei der Handy-Nutzung sollen es nach ihren Vorstellungen allein die Schulleitungen richten. Dabei braucht es für ganz NRW endlich einheitliche und kindgerechte Regeln zur Nutzung von mobilen Endgeräten wie Handys an Schulen. Ganz aktuell zeigt Bremen, wie das geht: Ab kommenden Monat ist das Handy während der Schulzeit tabu. Mit einem Erlass ist für alle klar, was Sache ist. Mit unserem Antrag greifen wir der Landesregierung unter die Arme und machen einen ganz konkreten Vorschlag: Grundschulen sollen gänzlich zum medialen Schutzraum für alle Kinder erklärt werden. An den weiterführenden Schulen greift dann das Leitbild des handyfreien Vormittags. Das gibt einen klaren Orientierungsrahmen für die Schulen. Inwiefern die Handys dann verwendet und beispielsweise für den Unterricht genutzt werden können, entscheidet die Schulgemeinde gemeinsam.“

Dilek Engin:

„Während die Ministerinnen Paul und Feller offensichtlich immer noch auf der Suche nach einer Stellenbeschreibung für ihren Job sind, ziehen andere Bundesländer an uns vorbei. Bei den Fragen, ob und inwiefern Handys an Schulen erlaubt sind, sind Bayern, Hessen, Schleswig-Holstein und andere schon viel weiter als wir. Jetzt folgt Bremen mit verbindlichen Regeln. Das NRW-Schulministerium hat sich bisher nur weggeduckt und die Verantwortung an die Schulleitung abgeschoben. Die mentale Gesundheit der Schülerinnen und Schüler verdient aber entschlossenes und nachvollziehbares Handeln. Lehrkräfte müssen für digitale Didaktik und Medienkompetenz fortlaufend geschult werden und brauchen dabei auch die Unterstützung aus dem Ministerium. Zudem muss der Alltag der Schülerinnen und Schüler bewegungsfreundlicher und anregender sein. Dafür brauchen die Schulen und die Schulträger vor Ort die notwendige finanzielle Unterstützung durch das Land.“

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