In Lippe müssen besonders Senioren viel Miete zahlen

Die SPD-Landtagsabgeordneten Ellen Stock und Dennis Maelzer wollen immer höhere Kosten fürs Wohnen verhindern

Eine schöne und bezahlbare Wohnung oder ein Häuschen, wo man leben möchte – das ist auch für viele Menschen im Kreis Lippe immer öfter nur noch ein Wunschtraum. Schuld daran sind nicht nur in die Höhe schnellende Grundstücks- und Immobilienpreise, sondern auch die stark steigenden Mietkosten. „Und das beileibe nicht nur in Ballungsräumen und Großstädten, sondern auch in ländlichen Regionen wie bei uns in Lippe“, erklären die SPD-Landtagsabgeordneten Ellen Stock und Dennis Maelzer.
 
So sind die Mieten für Bestandswohnungen im Kreis Lippe zwischen 2010 und 2020 um rund 25  Prozent gestiegen. Gleichzeitig erhöhten die Reallöhne in NRW in diesem Zeitraum nur um elf Prozent. „Gerade für Mieterinnen und Mieter geht diese Rechnung nicht auf“, erklären Stock und Maelzer.
 
Einen Eindruck davon, wie stark die Belastung für die Menschen in Lippe ist, vermittelt ein Blick auf die Mitebelastungsquote. Sie zeigt auf, wie hoch der Anteil der Miete am Einkommen ist. Wer mehr als 30 Prozent seines Verdienstes für die Wohnung ausgeben muss, gilt als überbelastet. Und hier in Lippe ist das vor allem bei den Senioren der Fall, die zur Miete wohnen. Das geht aus einer Großen Anfrage hervor, die die SPD-Fraktion im Landtag gestellt und die Maelzer initiiert hatte.
 
Ältere Menschen müssen in Lippe durchschnittlich 30,8 Prozent ihres Einkommens für die Miete berappen. Damit liegen sie hier zwar noch knapp unter dem Landesschnitt von 32,4 Prozent. Allerdings liegen 52,7 Prozent der lippischen Seniorenhaushalte über einer Mietbelastungsquote von 30 Prozent. Das bedeutet, dass mehr als 6.000 Seniorenhaushalte in Lippe mehr als 30 Prozent ihres monatlich zur Verfügung stehenden Geldes fürs Wohnen ausgeben muss. „Senioren sind in Lippe deutlich stärker belastet als andere Gruppen. Das ist eine Entwicklung, die uns zu denken geben muss“, erklären Maelzer und Stock.
 
Bei Familien mit Kindern liegt die Mietbelastungsquote in Lippe durchschnittlich bei 22,9 Prozent und damit unter dem Landesschnitt von 26,2 Prozent. „Dennoch bedeutet das, dass ein Viertel des monatlichen Einkommens von Familien für die Miete drauf geht“, führt Maelzer vor Augen. Wenn man berücksichtigt, dass die Mieten seit Jahren ansteigen und auch die Lebenshaltungskosten jüngst deutlich in die Höhe geschnellt sind, besteht auch hier Handlungsbedarf.
 
Die SPD-Fraktion bringt das Thema „Bezahlbares Wohnen“ im Landtag auf die Tagesordnung. „Mehr bauen + Mieten runter = gutes Wohnen“ lautet das Ziel. „Wir schlagen vor, dass mehr Geld investiert und mietpreisgebundene Wohnungen gebaut werden“, sagt Stock. „Außerdem wollen wir die Wohnraumförderung besonders auf Familien mit Kindern und Menschen mit Mobilitätseinschränkungen fokussieren“, ergänzt Maelzer. Ein weiterer Vorschlag der SPD ist die Förderung zur Gründung von Wohngenossenschaften, eine bessere Unterstützung der Kommunen, um mietpreisgebundene Wohnungen zu bauen und die Mieterschutzregelungen auszuweiten.
 
„Wir wollen gutes und bezahlbares Wohnen ermöglichen, indem wir Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass kein Haushalt mehr als 30 Prozent des Einkommens in die Miete stecken muss“, erklären Stock und Maelzer. „Das wollen wir auch für Lippe erreichen, bevor wir auch hier Verhältnisse von horrenden Mieten bekommen, die in Ballungsgebieten schon längst bittere Realität sind“, sagen Stock und Maelzer.

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