Kitagebühren: „Mitten in der Krise werden Eltern zur Kasse gebeten“

Dennis Maelzer, SPD-Landtagsabgeordneter und familienpolitischer Sprecher, kritisiert, dass Familien für Juni und Juli wieder Kitabeiträge bezahlen müssen.

Kreis Lippe. Ab dem 8. Juni dürfen auch im Kreis Lippe alle Kinder wieder zurück in ihre Kitas – allerdings mit weniger Stunden und strikt getrennt nach Gruppen. Vom Normalbetrieb sind die Einrichtungen also noch lange entfernt. Und trotzdem will die Landesregierung den Familien für die Monate Juni und Juli jeweils die Hälfte der Kitagebühren in Rechnung stellen. „Das ist unfair den Familien gegenüber und völlig unverständlich“, ärgert sich der SPD-Landtagsabgeordnete und familienpolitische Sprecher seiner Fraktion, Dennis Maelzer.

Gerade Eltern mit kleinen Kindern leiden in diesen Monaten mit am meisten unter den zahlreichen Einschränkungen und mussten ihren Alltag vollständig neu organisieren. „Dass sie jetzt trotz des auch nach dem 8. Juni weiter eingeschränkten Betreuungsangebots zur Kasse gebeten werden, ist kaum zu vermitteln“, sagt Maelzer. Und das ganz besonders, weil die Neuregelung ab dem 8. Juni gerade für Alleinerziehende häufig einen Rückschritt bedeuten wird, weil ihre Kinder nicht mehr in die Notbetreuung können. „Sie erhalten also unter Umständen weniger Leistung, müssen dafür aber zahlen“, verdeutlicht Maelzer.

Der schwarz-gelben Landesregierung fehlt in der Familienpolitik jeder rote Faden. Ein Beispiel dafür ist der Familienbonus. „Vize-Ministerpräsident Joachim Stamp will wieder Kita-Gebühren kassieren, Ministerpräsident Armin Laschet fordert aber einen Familienbonus von 600 Euro pro Kind. Diesen Bonus soll aber der Bund bezahlen, nicht das Land. Das Land will nur kassieren. Das ist keine Familienpolitik, das ist Schacherei“, sagt Maelzer.

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