Kultur ist Daseinsvorsorge – Maelzer (SPD) fordert finanzielle Rettung der Landestheater in NRW

Düsseldorf. In einer eindringlichen Rede hat Dr. Dennis Maelzer (SPD), Mitglied im Kulturausschuss des Landtags, die Landesregierung aufgefordert, die vier Landestheater in Detmold, Neuss, Dinslaken und Castrop-Rauxel finanziell abzusichern. „Kultur ist kein Luxus, sondern Daseinsvorsorge“, betonte Maelzer im Landtag. Die Bühnen seien unverzichtbar für den Zugang zu Kunst und Kultur in der Fläche – mit über 1.300 Aufführungen pro Jahr in nahezu 200 Städten und Gemeinden.
Die steigenden Energiepreise, die Inflation und insbesondere die gerechtfertigten Tarifsteigerungen für die Beschäftigten bringen die Theater jedoch zunehmend an ihre finanziellen Grenzen. Während kommunale Träger wie Detmold, der Kreis Lippe und der Landesverband Lippe ihre Zuschüsse bereits erhöht haben, verweigere das Land einen angemessenen Ausgleich. Die Konsequenz: drohende Kürzungen, Personalabbau und der Verlust ganzer Sparten.
Besonders drastisch sei die Lage in Neuss: „Dem Rheinischen Landestheater droht die Zahlungsunfähigkeit“, warnte Maelzer. Dabei habe die Intendantin Marie Johannsen mit einem starken künstlerischen Programm die Zuschauerzahlen um über 15 % gesteigert. „In so einer Situation finanziell das Genick zu brechen, ist kulturpolitisch verantwortungslos“, so Maelzer.
Mit Blick auf das Landestheater Detmold erklärte Maelzer:„Das Landestheater Detmold ist die größte Reisebühne Europas und eine kulturelle Institution mit 200-jähriger Geschichte. Wenn das Land sich weigert, seinen Anteil an den Kostensteigerungen zu tragen, droht ein Millionenloch, das nur durch den Wegfall ganzer Sparten zu stopfen wäre – das ist ein kulturpolitischer Offenbarungseid.“
Die SPD fordert daher einen vollständigen Ausgleich der bisherigen Tarifsteigerungen sowie eine zukünftige Dynamisierung der Landeszuschüsse. „Das ist finanzpolitisch machbar und kulturpolitisch alternativlos“, so Maelzer weiter.
Abschließend richtete der SPD-Politiker einen klaren Appell an Kulturministerin Brandes: „Handeln Sie jetzt – bevor ganze Theater verschwinden und ein Schaden entsteht, der politisch kaum wiedergutzumachen ist.“
Der Antrag, der vom Landtag in die Ausschüsse überwiesen wurde, wird unter anderem von den lippischen SPD-Abgeordneten Alexander Baer und Ellen Stock, sowie der FDP-Fraktion unterstützt.

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