Land kürzt Mittel für Armutsprävention

Maelzer: Lippische Jugendämter im Ungewissen

Kreis Lippe. Kinderarmut in NRW steigt weiter an – fast jedes fünfte Kind ist betroffen. Trotz großem Bedarf kürzt die Landesregierung nun für das kommende Jahr die Mittel im Programm „Kinderstark“. Damit soll eigentlich Kinderarmut bekämpft werden. Das hat der Detmolder SPD-Landtagsabgeordnete Dr. Dennis Maelzer im Landtag aufgegriffen. Er kritisiert die Kürzung von 414.200 Euro für die Jugendämter in NRW.

„In diesen herausfordernden Zeiten die Mittel im Kampf gegen Kinderarmut zu kürzen ist ein fatales Zeichen“, bemängelt der familienpolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag. „Selbst der Familienministerin Josefine Paul ist noch vollkommen unklar, wie sich die Mittelkürzungen auf die bereits bestehenden Maßnahmen der Armutsprävention auswirken werden“, so Maelzer.

Die SPD-Fraktion hatte einen Antrag eingebracht, in dem das Land aufgefordert wird, die Mittel für die Armutsprävention zu erhöhen statt zu kürzen. Dieser wurde jedoch abgeschmettert. Dennis Maelzer äußerte sich besorgt: „Die Landesregierung kürzt Mittel, die unerlässlich sind für die Arbeit zum Kampf gegen Kinderarmut. Nicht nur im Kreis Lippe, sondern landesweit.“

Auch lippische Jugendämter betroffen
Momentan bekommen die lippischen Jugendämter 214.000 Euro vom Land. Wie sich die Kürzungen kommunal auswirken, könne die Landesregierung erst nach Haushaltsbeschluss ermitteln, behauptete sie auf Anfrage der SPD.

„Auf Nachfrage hat das Familienministerium versichert, dass die Mindestfördersumme von 25.000 Euro an die Jugendämter erhalten bleibe“, berichtet Maelzer aus dem Familienausschuss des Landtags. „Hierunter fallen die Jugendämter in Lage und Lemgo. Demnach müssen die Jugendämter in Detmold, Bad Salzuflen und das Kreisjugendamt mit Kürzungen bei der Präventionsarbeit von Kinderarmut rechnen, weil sie bereits über der Fördersumme liegen.“

In Detmold wird beispielsweise der Familieninfotreff "F.I.T" derzeit durch diese finanziellen Mittel unterstützt. In diesem Jahr stehen 58.793 Euro für das Detmolder Jugendamt bereit. Bad Salzuflen erhält 45.519 Euro. Das Kreisjugendamt kann über 60.494 Euro verfügen.

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