Land lehnt mobile Luftfilter für alle Kitas und Schulen ab
Kreis Lippe. Zig Kitas und Schulen müssen weiter ohne Luftfilter auskommen, die in der ansteigenden vierten Welle der Corona-Pandemie für mehr Sicherheit sorgen würden – auch in Lippe. Ein Antrag der SPD, dass die Kommunen zum Kauf mobiler Luftfilter für alle Räumen in Kindergärten und Bildungseinrichtungen Geld aus dem Rettungsschirm des Landes erhalten sollen, haben CDU und FDP im Landtag abgelehnt. „Damit werden Kinder und Jugendliche, Eltern, Erzieherinnen und Erzieher sowie Lehrerinnen und Lehrer erneut herbe enttäuscht“, ärgert sich der SPD-Landtagsabgeordnete Dennis Maelzer.
Damit bleibt es dabei, dass es nur Luftfilter-Fördergelder des Landes für Klassenräume gibt, die innen liegen oder deren Fenster nicht geöffnet werden können. „Das trifft beim Großteil der Räume in Schulen nicht zu. Ganz zu schweigen von den Kitas, die immer noch in der Luft hängen und auf Vorgaben warten“, sagt Maelzer, familienpolitischer Sprecher seiner Fraktion.
„Kinder und Jugendliche in Kitas und den Schulen sind auf unsere besondere Unterstützung angewiesen. Sie können sich derzeit nur teilweise impfen lassen und müssen auf kluge Beschlüsse der Politik vertrauen“, sagt Maelzer.
Genau da wurden sie aber erneut von den Regierungsfraktionen enttäuscht. Mit ihrem Abstimmungsverhalten schafften CDU und FDP ein Ungleichgewicht in den Schulen und Kitas: In finanzstarken Städten würden Luftfilter beschafft, in vielen finanzschwächeren Kommunen bleibe es allein beim Lüften. „Damit fällt NRW weit hinter andere Länder zurück. In Hamburg werden beispielsweise bis zu den Herbstferien ein Großteil der Schulen mit entsprechenden Anlagen ausgestattet. NRW lässt die Kommunen wieder einmal im Regen stehen. Vor dem Hintergrund der steigenden Inzidenzen gerade bei Kindern und Jugendlichen ist ein solches Verhalten fahrlässig“, bekräftigt Maelzer.
Da die Landesregierung ihre Blockadehaltung vorerst nicht aufgeben werde, müssten leider andere Lösungen her – durch Eigenleistungen der Kommunen oder durch Sponsoring von Firmen oder Elterninitiativen vor Ort. Letztere hatte es in der jüngsten Vergangenheit schon mehrfach gegeben, doch nicht alle Städte und Gemeinden hatten diese angenommen. „Da die Landesregierung zum wiederholten Male Hilfe verweigert hat, ist jetzt mehr Flexibilität nötig - beispielsweise wenn Eltern, Unternehmen oder Fördervereine anbieten, den Kauf von Luftfiltergeräten zu sponsern“, sagt Maelzer.