„Lehrbeauftragte müssen Mitglieder der Musikhochschulen bleiben“

Kreis Lippe. Der Verlust der Mitgliedschaft an den Hochschulen und weniger Mitbestimmung. Für die Lehrbeauftragten an Musikhochschulen in NRW könnte der Vorschlag der Landesregierung bei der Überarbeitung des Kunsthochschulgesetzes, das derzeit im Landtag diskutiert wird, böse Folgen haben – auch für die zig Lehrbeauftragten der Hochschule für Musik Detmold. „Das machen wir so nicht mit“, stellt der SPD-Landtagsabgeordnete Dennis Maelzer klar.

An den Musikhochschulen in NRW lehren nicht nur Professorinnen und Professoren, sondern überwiegend Lehrbeauftragte. Sie sind nicht fest an den Hochschulen angestellt und werden per Honorar entlohnt. Allein an der Hochschule für Musik Detmold tragen eigenen Angaben zufolge 135 Lehrbeauftragte zur Ausbildung der Studierenden, zu Lehre und Wissenschaft sowie zum funktionierenden Hochschulalltag bei.

Bislang gehörten die Lehrbeauftragten in NRW per Gesetz auch zu den Mitgliedern einer Hochschule, an denen sie tätig waren – und genau das soll sich nun ändern. Sollte das nach dem Willen der Landesregierung so kommen, könnten sie nicht mehr den Gremien der jeweiligen Musikhochschule angehören. Es soll allenfalls eine Möglichkeit bestehen, Lehrbeauftragte durch „Inkooperation“ zu Mitgliedern machen zu können.

„Das hat mit meinem Demokratieverständnis nichts zu tun und zeugt von einer mangelnden Wertschätzung seitens der Landesregierung“, erklärt der SPD-Landtagsabgeordnete Dennis Maelzer. Lehrbeauftragte hangelten sich oft aus Mangel an festen Stellen jahrelang von Honorarstelle zu Honorarstelle, die oftmals auch noch schlecht bezahlt würden, berichten viele Betroffene.

Die Landesregierung habe vor, mehr feste Stellen an den Musikhochschulen zu schaffen. „Das begrüße ich ausdrücklich. Die Hochschule für Musik in Detmold hat durch eigene Anstrengungen es bereits geschafft, mehr feste Stellen zu schaffen und den Anteil der Lehre durch Lehrbeauftragte unter das mit dem Gesetzentwurf angestrebte Niveau zu senken“, sagt Maelzer. Damit sei die Detmolder Hochschule Vorreiter. Gleichwohl werde es auch in Zukunft einen großen Bedarf an Lehrbeauftragten geben. Ihre Interessen müssten weiter in den Hochschulgremien Berücksichtigung finden.

Die SPD hat daher einen Änderungsantrag auf den Weg gebracht. „Wir wollen eine sozialverträgliche Perspektive für alle Beschäftigten an den Kunsthochschulen in Nordrhein-Westfalen. Das umfasst die soziale Absicherung, die demokratische Mitbestimmung und die Zukunftsperspektive der Lehrbeauftragten auch an der Hochschule für Musik Detmold“, erklärt Maelzer.

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