Maelzer hofft auf lippische Lösungen

Neue Belastungen für Kita-Eltern

In Kürze wird der Appell des Landes aufgehoben, auf die Betreuung in Kitas und Tagespflege zu verzichten. Was auf den ersten Blick nach einer Erleichterung klinge, bringe für die Eltern in NRW erst einmal keine Vorteile, sondern neue Belastungen. Das befürchtet der Detmolder SPD-Landtagsabgeordnete Dr. Dennis Maelzer.

Die Rücknahme des Minister-Appells, Kinder nicht in die Kita zu bringen, bedeute für Eltern ab Montag, 22. Februar: „Sie können ab dem Zeitpunkt nicht mehr auf die zusätzlichen Kinderkrankentage zurückgreifen, wenn sie aufgrund der Pandemie ihre Kinder noch nicht wieder in die Kita geben wollen. Sie müssen auf Kulanz hoffen oder ihren Erholungsurlaub verbrauchen“, kritisiert Maelzer.
 
Außerdem habe FDP-Minister Joachim Stamp erklärt, dass für Februar wieder die Gebühren-Pflicht in Kitas gelte. Für Maelzer vollkommen unverständlich, denn rund zwei Drittel der Kinder seien im Februar nicht in der Kita gewesen und durch ihre Eltern zu Hause betreut worden. „Die Familien sind ihrer Verantwortung nachgekommen und haben effektiv zum Infektionsschutz beigetragen. Wir fordern daher schon lange die vollständige Erstattung der Kita-Gebühren auch für den Februar durch das Land“, erläutert der SPD-Politiker.
 
Beim Thema Kita-Gebühren hofft Maelzer, dass dennoch viele lippische Kommunen auf eine Erhebung verzichten: „Es ist zwar unfair, dass die Kommunen ausbaden sollen, was das Land versäumt. Aber Eltern jetzt im Regen stehen zu lassen, wäre die schlechtere Lösung.“ Am besten wäre eine lippeweite Beitragsbefreiung. Hier sollte es angesichts von fünf Jugendämtern keine innerlippische Kleinstaaterei geben.
 
In Kombination bedeute der Wegfall von Lohnersatz durch die Kinderkrankentage und das erneute Erheben von Kita-Gebühren, dass Eltern allein aus finanziellen Gründen wieder die Betreuung in Anspruch nehmen müssten. Dadurch dürften viele Kitas ab Montag wieder vollständig ausgelastet sein. Klar ist für den familienpolitischen Sprecher der SPD-Landtagsfraktion: „Kinder brauchen andere Kinder, und sie brauchen die frühkindliche Bildung.“ Dafür müsse das Land die Voraussetzungen schaffen. Es fehle aber an einer Teststrategie für Beschäftigte und Kinder und an Luftfiltergeräten. Auch erhielten Erzieherinnen und Erzieher weniger Schutzmasken als Lehrerinnen und Lehrer.

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