Mehr Straftaten und Gewalt sind auch für Lippe ein bitteres Alarmsignal
Die SPD-Landtagsabgeordneten Ellen Stock, Alexander Baer und Dennis Maelzer fordern mehr Polizei für den dritten Landesteil von NRW.
Kreis Lippe. Mehr Diebstähle, Raubüberfälle und Gewalt: 2022 ist die Anzahl der Verbrechen in NRW um 14 Prozent deutlich nach oben geschnellt. Auch im Kreis Lippe wurden laut der aktuellen Kriminalstatistik wesentlich mehr Straftaten verübt als in den Vorjahren. „Zweistellige Zuwachsraten sind ein bitteres Alarmsignal und ein Schlag ins Kontor für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger in NRW und Lippe“, erklären die lippischen SPD-Landtagsabgeordneten Ellen Stock, Alexander Baer und Dennis Maelzer.
Gemeinsam fordern sie Innenminister Herbert Reul zum Handeln auf und dabei insbesondere mehr Polizistinnen und Polizisten einzustellen – auch in und für den Kreis Lippe. „Der dritte Landesteil von Nordrhein-Westfalen war 2022 zwar der sicherste Kreis in OWL und der drittsicherste in unserem Bundesland“, berichtet Stock. „Dennoch sind auch bei uns im beschaulichen Lippe die Straftaten mit rund 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr deutlich nach oben gegangen“, ergänzt Baer. Natürlich sei nach den Corona-Jahren mit einem Anstieg der Kriminalität gerechnet worden. „Die jetzt vorgelegten Zahlen übersteigen aber das zu erwartende Maß bei Weitem“, unterstreicht Maelzer.
Seit Jahren machen sich die lippischen SPD-Landtagsabgeordneten für mehr Personal für die Polizei in Lippe und NRW stark. „Leider ist die Bilanz von Innenminister Reul, der sich in der Öffentlichkeit ja immer gerne als Law-and-Order-Typ gibt, hier ziemlich dürftig“, ärgert sich Stock. Sie und ihre lippischen Landtagskollegen hatten in der Vergangenheit immer wieder auf die dünne Personaldecke in Lippe aufmerksam gemacht. Die gestiegene Anzahl an Straftaten sei daher auch keinesfalls auf die Qualität der Arbeit der Polizei in Lippe zurückzuführen. „Im Gegenteil, sie machen einen Top Job“, erklärt Baer. „Die Arbeitsbelastung der Polizistinnen und Polizisten sowie der Regierungsbeschäftigten ist leider seit Jahren viel zu hoch, weshalb wir mehr Personal brauchen“, weiß Maelzer. Zukünftige Verteilungen von Polizeistellen sollten auch eine Stärkung der Bezirksdienste zum Ziel haben. Die „Dorfsheriffs“ stärkten unmittelbar die Polizeipräsenz vor Ort und das Sicherheitsempfinden der Menschen.
Eine Forderung, mit der die lippischen Sozialdemokraten nicht alleine dastehen. Auch die Gewerkschaft der Polizei mahnt öffentlich eine Stärkung der Kommissariate und der Wachen sowie mehr Präsenz auf der Straße an. „Dieser Schritt ist dringend notwendig, um den gestiegenen Straftaten zu begegnen“, sagt Stock. Attacken, Hass und Gewalt beträfen immer öfter nicht nur die Bevölkerung, sondern auch Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste. „Auch das ist eine besorgniserregende Entwicklung, der wir dringend begegnen müssen“, sagt Baer. „Die Menschen in NRW und in Lippe müssen in Sicherheit leben können. Deshalb erwarten wir vom Innenminister konsequente und schnelle Schritte, um genau das umzusetzen“, erklärt Maelzer.