„Mit dem Kreativ Campus nicht am Rand, sondern im Zentrum“
Mehr als 50 Studiengänge, zehn Fachbereiche, drei Campi, zwei Studienorte und unzählige spannende Projekte: Bei der TH OWL gibt es eine Menge zu entdecken. Alles an einem Tag? Besser nicht! Lieber aufteilen also. Das dachten sich auch der Landtagsabgeordnete Dr. Dennis Maelzer und Rainer Friedrich, Vorsitzender der Detmolder SPD-Ratsfraktion, und nahmen sich mehr als drei Stunden Zeit, den Kreativ Campus intensiv kennenzulernen. Zentrale Themen: die Verkehrsanbindung, die künftige Campusentwicklung und das geplante Zentrum für Nachhaltiges Digitales Bauen (ZNDB).
Gern gefolgt waren die beiden Politiker der Einladung von TH-OWL-Präsident Professor Dr. Jürgen Krahl, der den Gästen die Hochschule allgemein näherbrachte. Für die drei in Detmold angesiedelten Fachbereiche und das KreativInstitut OWL (KIO) übernahmen Professorin Kathrin Volk, Detmolder Schule für Gestaltung, Professor Sebastian Grobler, Medienproduktion, Professor Dr. Christoph Nolte, Bauingenieurwesen, sowie Professor Dr. Guido Falkemeier, Leiter des KIO, die Vorstellung und die anschließende Campusführung.
Wie wichtig neben dem Thema Wohnen auch das Thema Anbindung ist, machte Professor Krahl deutlich: „Lippe ist wie ganz OWL eine Vorzeigeregion im sogenannten ländlichen Raum, die bundesweite Aufmerksamkeit erfährt. Eine vernünftige Bahnanbindung ist für Detmold elementar und liegt auch im Interesse des Landes NRW.“
Das auf dem Kreativ Campus Detmold vorgesehene Zentrum für Nachhaltiges Digitales Bauen war natürlich ebenfalls Thema. Das ZNDB soll, wie Professor Nolte den Gästen erläuterte, die Lücke in der Prozesskette zwischen der digitalen Bauplanung und der noch analogen Bauausführung schließen. Es würde einen grundlegenden Beitrag leisten, das Bauen insgesamt umweltverträglicher zu gestalten, weil Abfall vermieden und aufgrund des effizienteren Materialeinsatzes viel CO2 eingespart werden könnte. Darüber hinaus würde die Prüfung, Instandhaltung und Sanierung beispielsweise von Autobahnbrücken hiervon profitieren.
„Klimaschutz gelingt nur durch intelligente Technik, wenn gleichzeitig der Wohlstand erhalten werden soll. Das ZNDB hat ein sehr hohes Klimaschutzpotenzial, das wir am Kreativ Campus Detmold heben wollen“, betonte Professor Krahl mit Blick auf die bundes-, europa- und weltweiten Skalierungseffekte. „Das ZNDB liefert die Grundlage für das Bauen von Morgen, um schneller, günstiger und vor allem nachhaltiger Wohnraum zu schaffen.“
Dass die TH OWL eine Menge zu bieten hat – für die Studierenden, aber auch für die Ansässigen und die Wirtschaft – wurde bei diesem Austausch rasch klar. „Im Kreativ Campus in Detmold steckt sehr viel Dynamik, das ist gut für die Region“, resümierte Professor Falkemeier.
Ein positives Fazit zog auch der Landtagsabgeordnete Dr. Maelzer, der von den Entwicklungen am Hochschulstandort Detmold sehr beeindruckt war. Das KIO bezeichnete er als „weiteren Meilenstein“ für den Kreativ Campus. Sowohl die Stadt als auch der Kreis Lippe trügen durch den Erwerb von Grundstücken dazu bei, dass sich in Detmold ein Kreativquartier entwickeln könne, das für den wirtschaftlichen Fortschritt in einer Zukunftsbranche wegweisend sein werde. „Hier spielt Lippe nicht am Rand, sondern im Zentrum!“
Eine ähnliche Entwicklung wünsche sich Dr. Maelzer auch für die Vision des ZNDB. „Die Zukunft des Bauens wird digitaler, ressourcenschonender, energieeffizienter und weniger personalintensiv sein. Diese neue Form der Nachhaltigkeit wird am Standort Detmold aufgezeigt werden können und damit einen wichtigen Beitrag leisten, den Wohnungsmangel zu beheben und marode Brücken wieder befahrbar zu machen. Das Potenzial ist in Detmold vorhanden.“ Gerade die enge Zusammenarbeit der TH OWL mit heimischen Unternehmen aber auch mit Kreis und Stadt seien „wichtige Gelingensbedingungen“.
Fraktionschef Friedrich ergänzte: „Mit dem KreativInstitut.OWL und der Medienproduktion ist ein weiterer innovativer Fachbereich nach Detmold gekommen, der den Hochschulstandort deutlich aufwertet. Durch den Erwerb der Grundstücke an der Bielefelder Straße hat Detmold die Voraussetzungen für weitere fortschrittliche Entwicklungsmöglichkeiten geschaffen. Auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit, zum Beispiel mit der Hochschule für Musik und der Universität Paderborn, ist zukunftsweisend.“
Der Fachbereich Detmolder Schule für Gestaltung mit seinen Bachelorstudiengängen in den Fachrichtungen Architektur, Innenarchitektur und Stadtplanung sei bei den Vorhaben der Stadtentwicklung in Detmold ein wichtiger Partner.
Besonders die praxisnahe Ausrichtung der angewandten Wissenschaften sei für die Detmolder Stadtgesellschaft durch die Zusammenarbeit mit dem Bereich der Stadtentwicklung ein Gewinn. „Durch die erfreulich gute, gegenseitige Zusammenarbeit ist in Detmold ein zukunftsweisender Bildungsstandort aus Lehre und Forschung entstanden, der für die anstehenden klimarelevanten Fragestellungen und Aufgaben international beachtete Lösungen aufzeigen und entwickeln kann“, hob Rainer Friedrich hervor.