SPD-Landtagsabgeordnete besuchen Impfzentrum
„Mehr Beinfreiheit ist notwendig“
Kreis Lippe. Alles ist vorbereitet, die Wege vom Schnee geräumt, die Abläufe mehrfach geprobt. Doch eine bange Frage lautet: „Trifft der Impfstoff rechtzeitig ein?“ Wie die Arbeit des lippischen Impfzentrums in Lemgo funktioniert, davon wollten sich die SPD-Landtagsabgeordneten Dr. Dennis Maelzer und Jürgen Berghahn unmittelbar vor dem Impfstart selbst ein Bild machen. Der massive Wintereinbruch stellte dabei eine neue Herausforderung dar. Gemeinsam mit dem Leiter des Krisenstabs Meinolf Haase und dem Sonderbeauftragten für „Corona“ Karl-Eitel John, haben sich Berghahn und Maelzer ausgetauscht.
Startklar ist das Impfzentrum bereits seit dem 13. Dezember. „Es freut uns zu sehen, dass die Errichtung des Impfzentrums so gut gelaufen ist und schon viel früher seinen Betrieb hätte aufnehmen können. Wir möchten uns bei allen Beteiligten bedanken“, sagt Berghahn. Das lippische Impfzentrum ist gerüstet, um täglich mehr als 1.400 Menschen zu impfen. Der Start begann mit lediglich 225 Impfdosen. Einen Wunsch nahmen die Landtagsabgeordneten mit. Das Ministerium versuche aus Düsseldorf eine Detailsteuerung, die immer wieder vor Probleme stelle. „Die Beteiligten vor Ort wünschen sich mehr Beinfreiheit“, fasste es Maelzer zusammen.
Ein weiteres Thema beschäftigt die beiden Landtagsabgeordneten, die Fahrt zum Impfzentrum. „Als lippische SPD haben wir die Diskussion über einen Impfbus ins Rollen gebracht und als Landtagsabgeordnete einen Antrag zur Einrichtung von Impfbussen gestellt, der Antrag wurde von CDU und FDP abgelehnt“, erklärt Maelzer. Auch der Landrat Dr. Axel Lehmann und die 16 Bürgermeister des Kreises Lippe fordern in einem gemeinsamen Brief an die Landesregierung eine dezentrale Impflösung.
„Es ärgert uns ungemein, dass der gemeinsame überparteiliche Brief des Landrates und der Bürgermeister bislang nicht von der Landesregierung beantwortet wurde.“, kritisiert Berghahn. Die Verträge für die Organisation und die Durchführungen der Schutzimpfungen wurden von dem Land NRW mit der Kassenärztlichen Vereinigung geschlossen. „Wir können die heutige Kritik von Martina Hannen und der lippischen FDP nicht nachvollziehen. Der Kreis Lippe ist weder für die Vergabe von Impfterminen noch für die Beschaffung von Impfdosen zuständig“ erklärt Berghahn. „Das sollte unsere Landtagskollegin eigentlich besser wissen.“ Ein „Impf-Chaos“ gebe es nicht in Lippe. Vor Ort würde die Zusammenarbeit funktionieren. „Die Probleme entstehen durch Vorgaben der Landesregierung in Düsseldorf und durch Software-Probleme in der Zuständigkeit der Kassenärztlichen Vereinigung in Berlin“, erläutert Maelzer. Durch eine fehlerhafte Software wurden 2.000 Termine doppelt vergeben.
Maelzer und Berghahn hatten jedoch insgesamt einen positiven Eindruck vom lippischen Impfzentrum: „Wir haben klar strukturierte Abläufe und motivierte Helferinnen und Helfer gesehen. Alle freuen sich, dass es jetzt endlich los geht.“ Auch die dritte SPD-Landtagsabgeordnete, Ellen Stock, wird das Impfzentrum noch besuchen, wenn die Witterungsbedingungen es besser zulassen.