SPD will Kindern und Jugendlichen eine Stimme geben

Kreis Lippe. Geschlossene oder nur eingeschränkt geöffnete Kitas, keine Sport-, Jugend- oder Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche oder durch Homeoffice, Betreuung und Homeschooling gestresste Eltern: Was Familien seit einem Jahr in der Corona-Krise abverlangt wurde und wird, ist immens. Und trotzdem hat die Landesregierung immer noch keinen blassen Schimmer davon, wie sie jungen Menschen und Eltern eine Perspektive aus der Krise aufzeigen kann. „Höchste Zeit, dass sich das ändert“, sagt der SPD-Landtagsabgeordnete Dennis Maelzer.

Dabei soll die Meinung der Kinder und Jugendlichen eine zentrale Rolle spielen. „In der Corona-Pandemie ist bisher viel über sie, aber viel zu wenig mit ihnen gesprochen worden. Das ist ein großer Fehler, den wir beheben wollen“, sagt Maelzer, familienpolitischer Sprecher seiner Fraktion. Deshalb fordert die SPD in einem Antrag, der diese Woche im Landtag beraten wird, einen Kinder- und Jugendgipfel einzuberufen. Dort sollen Kinder und Jugendliche direkt zu Wort kommen und ihre Gedanken, Befürchtungen, Sorgen, aber auch Wünsche und Ideen äußern. „Wir wollen so Kindern und Jugendlichen eine Stimme geben“, sagt Maelzer. Das große Ziel: bei weiteren Öffnungsschritten sollen auf Grundlage der Meinungen und Wünsche die Angebote für Kinder und Jugendliche ganz oben auf der Liste stehen.

Dafür stehen laut Maelzer unterschiedliche Wege offen: „Geeignete Mittel sind Kinder- und Jugend-Hearings, die regelmäßige Durchführung von 1000-Stimmen-Befragungen oder die Einrichtung eines Expertenrats. Da Kinder und Jugendliche Expertinnen und Experten für ihr eigenes Leben sind, müssen sie in einem einzuberufenden Kinder- und Jugendgipfel altersgerecht beteiligt werden.“

In ihrem Antrag macht die SPD noch weitere Vorschläge, um Familien eine Perspektive zu geben: So könnten aus Mitteln des Corona-Rettungsschirms nach der Pandemie Angebote der Familienbildung sowie ein Jahr die Mitgliedschaft in einem Sportverein finanziert werden. „Das soll ihnen den Neustart nach der Corona-Krise erleichtern“, sagt Maelzer.

Zurück