SPD will regionale Brauereien in der Krise unterstützen
Maelzer besucht Privatbrauerei Strate
Die SPD-Fraktion im Landtag NRW setzt sich für den Erhalt der regionalen Vielfalt in der Brauwirtschaft ein. „Viele kleine und mittlere Brauereien sind durch die Corona-Pandemie stark betroffen. Wir fordern deshalb, dass ihnen die Biersteuer erstattet wird“, sagte der SPD-Landtagsabgeordnete Dr. Dennis Maelzer bei einem Besuch der Detmolder Privatbrauerei Strate. Die SPD-Initiative dazu hat Maelzer mit seinem ostwestfälischen Fraktionskollegen Ernst-Wilhelm Rahe vorbereitet.
„Das Land soll eigene Gelder aus dem NRW-Rettungsschirm zur Verfügung stellen, um gezielt regionale Brauereien zu unterstützen und Arbeitsplätze vor Ort zu erhalten“, fordert Maelzer. Dazu hat bereits ein erster Austausch mit mittelständischen Brauereibetrieben stattgefunden. Das Schließen der Gastronomie, der Ausfall von Schützenfesten und anderen Veranstaltungen hat sie in der Pandemie besonders hart getroffen. Ihr Fassbieranteil ist im Vergleich zu Großkonzernen, die stark in den Markt mit Flaschenbieren drängen, deutlich größer: „Es sind es gerade die regionalen Brauereien, die das Heimatgefühl und die lokale Identität besonders stärken – beispielsweise durch Sponsoring-Programme für städtische Veranstaltungen. Auch die Detmolder Brauerei engagiert sich da sehr stark“, betont Maelzer. Außerdem ginge es um Beschäftigung in Lippe und Steuerkraft für die Kommunen.
Die Biersteuer fließt an die Länder. Maelzer schlägt daher eine Wirtschaftshilfe in Höhe von rund 20 Millionen Euro aus dem NRW-Rettungsschirm für die Brauereiwirtschaft in Nordrhein-Westfalen vor. Das entspräche etwa einem Tausendstel der Mittel, die das Land für Corona-Hilfen noch in der Hinterhand habe. Dabei solle sich am Hektoliterausstoß orientiert werden, um gezielt kleine und mittlere Brauereien zu fördern und Mitnahmeeffekte zu umgehen. „Das würde unseren heimischen Brauereien nützen und auch dem Lokalgedanken Rechnung tragen. “, begründet Maelzer den Vorstoß der SPD-Fraktion, die dazu eine entsprechende Initiative in den Landtag einbringt.
Die Detmolder Brauerei freut sich über den Vorstoß der SPD, so Simone Strate, Geschäftsführende Gesellschafterin der Privatbrauerei Strate: „Der zweite Lockdown hat uns durch die Schließung der Gastronomie und der Stratosphäre, der ersten Bierakademie OWLs hart getroffen. Als regional verwurzelte mittelständische Brauerei leben wir von den Kontakten zu den Menschen in der Region. Diese erreichen wir am Besten in der Gastronomie, auf Veranstaltungen und in unserer Brauerei. So haben wir 32 Prozent unseres Umsatzes im letzten Jahr verloren. Eine dramatische Entwicklung. Von der November- und Dezember-Hilfe ist unsere Stratosphäre ausgeschlossen, da sie zum gesamten Brauereibetrieb gehört."
Die Corona-Pandemie ist für viele Unternehmen existenzbedrohend. Besonders die Gastronomie und Hotellerie leidet hierunter seit gut einem Jahr. Auch die kurze Öffnung im Sommer 2020 hat keine nennenswerte Erholung gebracht. Als der Teil-Lockdown kam, wurde der Gastronomie ein Umsatzausgleich in Höhe von 75 Prozent zugesagt. Das sollte auch für die Lieferpartner gelten, sofern sie 80 Prozent ihres Umsatzes mit der Gastronomie machen. Durch die noch vorhandenen Umsätze im Lebensmittel- und Getränkehandel sind Braueiern von diesen Hilfen jedoch bis heute ausgeschlossen. Vor allem regional ausgerichtete und oft familiengeführte Mittelstandsbrauereien sind hiervon betroffen. Die SPD im NRW-Landtag macht sich deshalb dafür stark, dass ihnen jetzt schnellstmöglich geholfen wird.
Foto: Der Fassbier-Absatz ist in Corona-Zeiten eingebrochen: SPD-Landtagsmitglied Dennis Maelzer fordert deshalb ein Rettungspaket für Brauereien, von dem auch Friederike und Simone Strate (v.l.) von der Detmolder Privatbrauerei überzeugt sind.