Stiftung ehrt Matitjahu Kellig

Fechenbach-Preis für Toleranz und Demokratie

Detmold. Für sein vorbildliches Engagement ist Prof. Matitjahu Kellig, Vorsitzender der jüdischen Gemeinde Herford-Detmold, mit dem Felix-Fechenbach-Preis ausgezeichnet worden. Den mit 750 Euro dotierten Preis übergaben Katrin Freiberger, Vorsitzende der Felix-Fechenbach Stiftung, und Kirchenmusikrat Johannes Vetter, im Landestheater. Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, die Antisemitismusbeauftragte der Landesregierung NRW, hielt die Festrede und appellierte für gesellschaftliches Miteinander.

„Nicht nur gegen Antisemitismus, gegen Rechtsradikalismus, sondern für Toleranz, für die Verständigung, für das soziale Miteinander. Dafür setzt Du Dich ein und tust es mit allem, was Dich ausmacht“, mit diesen Worten leitete Dr. Dennis Maelzer, Geschäftsführer der Stiftung, vor 80 Gästen die Verleihung des Felix-Fechenbach-Preises ein.

Immer wieder setze sich Prof. Kellig für Demokratie und den Erhalt jüdischen Geschichte ein. Ein Anliegen: Die Detmolder Hofsynagoge erhalten. Damit hat sich Kellig nicht nur Freunde gemacht. Doch aufgeben will er nicht. „Denn er lebt ganz nach dem Motto des ehemaligen israelischen Präsidenten David Ben Gurion: Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist“, beschreibt Leutheusser-Schnarrenberger, ehemalige Bundesjustizministerin, den ehemaligen Professor für Klavier.

„Der Preis hätte kaum einen besseren, engagierteren und mutigeren Träger bekommen können“, betonte Johannes Vetter, Kirchenmusiker und enger Freund Kelligs.

Die aktuelle Lage in Israel war ein wichtiges Thema in den Reden Leutheusser-Schnarrenbergers und Kelligs. Anfang Oktober ist die radikalislamische Hamas in Israel eingefallen und hat zahlreiche Menschen ermordet oder in den Gaza-Streifen verschleppt.
„Nach den Terroranschlägen der Hamas erleben wir leider in viel zu großer Anzahl auch auf deutschen Straßen, vermeintlich pro-palästinensische Demos, die viel zu oft in offenen Judenhass umschlagen“, betonte der Detmolder Landtagsabgeordnete Maelzer. „Unser Platz in dieser Zeit ist an der Seite Israels und an der Seite unserer jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger.“ Um die Veranstaltung zu sichern, stellte die Polizei zwei Streifenwagen vor dem Theater bereit.

Für Kellig war der Terror ein geradezu traumatisches Ereignis: „Damit das Böse gedeiht, braucht es nur gute Menschen, die nichts tun", mahnte Kellig und rief die Gäste nach einer Minute der Stille zum Engagement für die Demokratie auf.

Felix-Fechenbach-Stiftung
Die Felix-Fechenbach-Stiftung erinnert an den von Nazis ermordeten jüdischen Journalisten und Sozialdemokraten.
Mit dem Felix-Fechenbach-Preis fördert die Stiftung demokratisches, soziales oder schriftliches Engagement, das sich am Geiste der Arbeit und des Wirkens von Felix Fechenbach orientiert.

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