Wenige Kita-Schließtage in Lippe
Lage ist landesweiter Spitzenreiter. Nirgends schließen die Kitas seltener als in der Zuckerstadt. Im Durchschnitt sind die Kitas dort nur an 13 Tagen geschlossen. Das teilte das NRW-Familienministerium auf Nachfrage von Landtagsmitglied Dr. Dennis Maelzer (SPD) mit. Auch die anderen lippischen Jugendämter schneiden in dieser Statistik im Landesvergleich gut ab. In Nordrhein-Westfalen werden Kitas insgesamt an immer mehr Tagen geschlossen. Zuletzt an 23 Tagen. Mehr Schließtage als noch vor zwei Jahren.
„Das ist eine Folge der schwarz-grünen Sparpolitik bei den Kitas“, sagt Maelzer, Sprecher der SPD im Familienausschuss. „Darum steigen landauf und landab die Schließtage. Hinzu kommen noch die krankheitsbedingten Schließtage, weil die Personaldecke immer dünner wird.“
Immer mehr Kitas nutzen deshalb die maximale Schließzeit von 27 Tagen, Soll-Wert sind eigentlich 20 Tage oder vier Wochen. Die meisten Jugendamtsbezirke in Lippe trotzen dieser Entwicklung noch. In Lage gibt es im Schnitt zwei Schließtage mehr als noch vor zwei Jahren. Das Jugendamt Lippe liegt konstant bei 17 Tagen. Detmold bei 20 Tagen. In Bad Salzuflen ist der Schnitt von 20 auf 21 Schließtage gestiegen. Alle vier Jugendämter liegen damit besser als der Landesdurchschnitt. In Lemgo haben sich die Schließtage von 21 auf 23 erhöht. Damit steht Lemgo am Ende im Lippevergleich, aber liegt noch immer im Landesschnitt. Acht Kitas in Lippe haben lediglich zwei Schließtage zu verzeichnen, elf Kitas ziehen die gesamten 27 Tage.
„Verlässliche Kita-Öffnungszeiten sind für Eltern wichtig. Aus Mitteln des Bundes werden in Nordrhein-Westfalen flexible Öffnungszeiten gefördert. In Lippe rufen allerdings nur zwei Jugendämter die Mittel vollständig ab. Bad Salzuflen hat sie sogar komplett zurückgegeben. Hier wäre ein Hebel, die Bedarfe von Familien noch passgenauer zu bedienen“, schlägt Maelzer vor. „Die schwarz-grüne Landesregierung plant in den nächsten Monaten Einschnitte beim Personal und größere Gruppen. Diese Entwicklung wäre für die frühkindliche Bildung ein riesiger Rückschritt.“