FAMILIEN. BILDEN. ZUKUNFT

Ein Sprichwort lautet: „Wir können die Liebe der Eltern nicht nachvollziehen, bis wir selbst Eltern werden.“ Als Vater weiß ich: Nichts wünschen sich Eltern mehr, als Glück und eine gute Zukunft für ihre Kinder! Dafür sind sie bereit, viel zu leisten. Ich möchte, dass Mütter und Väter genau dabei bestmöglich unterstützt werden.

Heute sind viele verschiedene Ämter für Familien zuständig. In diesem Dickicht immer die richtigen Ansprechpartner zu finden, ist selbst für mich nicht immer einfach. Deshalb möchte ich Familienbüros als Anlaufstelle flächendeckend in Nordrhein-Westfalen schaffen, die Eltern Unterstützung aus einer Hand anbieten und ihnen bei Anträgen oder der Suche von Bildungsangeboten für ihre Kinder helfen.

Nicht erst die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass unser Bildungssystem auf Kante genäht ist. Die Lücke zwischen Bedarf und Angebot ist etwa bei den Betreuungsplätzen in Kita und Tagespflege unter der jetzigen Regierung angewachsen. Kitas und Tagespflege sind das erste und wichtigste Glied in der Bildungskette. Sie müssen jedem Kind offen stehen, die Arbeit der Erzieherinnen und Erzieher muss mehr Wertschätzung erfahren. Durch ein Kita-Zukunftsgesetz möchte ich den Betreuungsschlüssel deutlich verbessern und den Einrichtungen Planungssicherheit geben, damit sie Eltern bei Bildung, Erziehung und Betreuung besser begleiten können. Umfassende Beitragsfreiheit und eine Personaloffensive für Kitas & Co. gehören für mich dazu.

Viele Kitas unterstützen als Familienzentrum Eltern bei Erziehungsfragen und vermitteln Bildungsangebote. Ich möchte das erfolgreiche Konzept möglichst flächendeckend auf Grundschulen übertragen und so Bildung und Erziehung stärker verbinden. In unserem Land besucht fast jedes zweite Kind bereits eine Offene Ganztagsgrundschule (OGS). Doch noch immer fehlt es an Plätzen und es gibt keine gesetzlichen Qualitätsstandards. Die Ausstattung unserer Bildungseinrichtungen soll aber in Zukunft nicht mehr vom Geldsäckel der Kommunen abhängig sein.

Gleiche Chancen durch gebührenfreie Bildung

Bei den Bildungschancen der Kinder darf Geld keine Rolle spielen. Darum setze ich mich für gebührenfreie Kitas und kostenfreie Ganztagsangebote an Schulen ein. Noch sieht es in Nordrhein-Westfalen aber ganz anders aus. Die Kita-Beiträge und die Gebühren für die Offene Ganztagsgrundschule unterscheiden sich von Stadt zu Stadt. Auch bei uns in Lippe müssen Familien für die Bildungs- und Betreuungsangebote ihrer Kinder zum Teil mehrere tausend Euro im Jahr bezahlen. Und wer jetzt glaubt, dass die Höhe der Gebühren etwas mit der Qualität des Angebots zu tun hat, der bleibt leider enttäuscht zurück. Die Höhe der Gebühren sagt einzig und allein etwas darüber aus, ob eine Kommune finanziell gut oder schlecht aufgestellt ist. Darum zahlen Familien in Lippe bei gleichem Einkommen in manchen lippischen Kommunen hunderte oder gar tausende Euro mehr als in der Nachbarstadt. Das möchte ich ändern!

Ich möchte, dass Familienfreundlichkeit nicht vom Wohnort abhängt. Ich möchte, dass Eltern bei der Entscheidung, ob und wie lange sie einen Kita-Platz für ihr Kind in Anspruch nehmen wollen, nicht als Erstes an die Gebühren denken müssen. Das gelingt uns nur, wenn Kitas, Tagespflege und OGS in Nordrhein-Westfalen beitragsfrei werden. Das ist gerecht und dafür werde ich weiter kämpfen!

WAS WIR WOLLEN - IN DREI SÄTZEN

Wir wollen Chancengleichheit für alle Kinder und Jugendliche, indem wir ihnen und ihren Familien Bildungslotsinnen an die Seite stellen.

Wir wollen faire Löhne und Arbeitsbedingungen für unsere Leistungsträgerinnen und -träger in Schulen und Kitas mit einem verbindlichen Tarifvertrag in allen Bildungsberufen und Besoldungsstufe A13 für alle Lehrkräfte in NRW.

Wir wollen Familien stärken – indem wir allen Eltern von Kindern bis 10 Jahren eine Reduktion der Arbeitszeit von 20 Prozent bei staatlichem Lohnausgleich ermöglichen.