MAXIMAL MENSCH. STATT MAXIMAL GEWINN.

Wir brauchen einen Neustart in der Gesundheitspolitik, und zwar in vielen Bereichen - davon bin ich überzeugt.

Beispiel Personalmangel: Während die Zahl der Pflegebedürftigen steigt, sinkt die Zahl der Fachkräfte. Denn die Bedingungen, einen Beruf in der Pflege zu ergreifen, sind für viele zu abschreckend. Auch in unseren Krankenhäusern und Arztpraxen ist die Lage ernst. Patientinnen und Patienten leiden unter langen Wartezeiten. Die Kapazitäten für Behandlungen in der Kinder- und Jugendmedizin sind viel zu gering. Der Personalmangel ist gefährlich für alle Seiten. Unser Gesundheitssystem funktioniert zwar, aber nur auf Kosten der Beschäftigten. Deshalb setzte ich mich dafür ein, dass wir  eine Offensive „Respekt für gute Arbeit“ starten. Dazu gehören bessere Löhne, eine angemessene Personalbemessung und Arbeitszeiten, die es Beschäftigten ermöglichen, ihren anstrengenden Beruf langfristig ausüben zu können. Warum haben wir kein Pflege-Tariftreuegesetz, das Beschäftigte vor Lohndumping schützt und die Patienten und nicht den Gewinn in den Mittelpunkt stellt? Das müssen wir dringend ändern!

Beispiel Kinder- und Jugendmedizin: Man mag es kaum glauben, aber da die medizinische Versorgung unserer Kleinsten meist keine Gewinne abwirft, wird sie oftmals stiefmütterlich behandelt. Das darf nicht sein! Eine Gesellschaft, der ihre Kinder und Jugendlichen wichtig sind, darf bei ihrer Versorgung nicht sparen. Die Gründe für knappe Bettenkapazitäten mancherorts in NRW liegen auf der Hand: Die unzureichende Finanzierung hat in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass immer mehr Betten in der Kinder- und Jugendmedizin abgebaut wurden. Dazu mangelt es an Personal, vor allem beim ärztlichen Nachwuchs. Ich will nicht, dass Kliniken kleine Patienten abweisen müssen. Deshalb setze ich mich dafür ein, dass das Fallpauschalensystem zur Finanzierung der Kinder- und Jugendmedizin reformiert und neu geregelt wird – das ist längst überfällig! Die wohnortnahe Behandlung ist gerade für Familien und Kinder wichtig. Darum unterstütze ich den Vorschlag der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, einen Zuschlag „Kindergesundheit“ bei der Klinikfinanzierung einzuführen.

Beispiel Pflege: In Nordrhein-Westfalen leben rund 965.000 pflegebedürftige Menschen, von denen circa 3/4 zu Hause versorgt werden. Über die Hälfte von ihnen wird von Angehörigen gepflegt. Eine Langzeitpflege dauert durchschnittlich acht Jahre. Die eigentlich staatliche Aufgabe wird hier oft an Angehörige ausgelagert. Pflegende Angehörige sollten durch den Ausbau und die Erweiterung der Pflegestützpunkte oder Pflegekompetenzzentren unterstützt werden, um Pflegebedürftige und Angehörige auch schon vor der Beantragung von Leistungen unabhängig zu beraten und zu unterstützen. Die Pflegestützpunkte müssen als Teil der Grundversorgung ausgestaltet werden, um durch frühzeitige Begleitung stationäre Aufenthalte zu vermeiden.

Deshalb möchte ich den gesamten Bereich der häuslichen und stationären Pflege sowie die Situation pflegender Angehöriger stärken.

WAS WIR WOLLEN - IN DREI SÄTZEN

Wir wollen faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen mit mehr Personal für unsere Leistungsträgerinnen und Leistungsträger in Pflege und Gesundheit.

Wir wollen beste Krankenhäuser mit bester Medizin für allen Menschen in NRW durch ein 3 Milliarden Euro schweres Investitionsprogramm ermöglichen.

Wir wollen gute Vorsorge in allen Bereichen der Gesundheit mit Prävention in Betrieben, günstigen Sportangeboten und einer Steuer auf ungesunde Lebensmittel.